Im Juni 2013 haben wir um 1000 gehäkelte Quadrate gebeten. Jetzt sind sie alle da und weit mehr sogar. Die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck stellt bereits die Haut für das erste Zelt der Begegnung zusammen.
Um Weihnachten und Neujahr herum sind noch einmal viele Päckchen in Bonn eingetroffen. Briefumschläge mit einzelnen Quadraten und Pakete mit 200 oder 300 Stück. Alle Quadrate zusammen reichen sicher für zwei oder drei Zelte. Wir haben sie nicht mehr alle zählen können.
Auszüge aus Briefen, die dabei waren, finden sie hier.
Mitwirkende
Neben zahlreichen Einzelpersonen (vom Saarland bis Bad Doberan an der Ostsee) haben sich viele Gruppen beteiligt: Handarbeitsgruppen aus Kirchengemeinden, die Evangelische Frauenhilfe, Bewohner/-innen und Mitarbeitende von sozialen Einrichtungen, Seniorentreffs, Kindertagesstätten und Schulen. Sogar Post aus Stuttgart gab es.
Die Namen und Orte von allen, die mitgemacht haben, soweit sie uns bekannt sind, finden Sie hier.
An machen Orten haben sich eigens für das Zelt Handarbeitskreise gegründet. Im Textilunterricht einer Schule in Meschede haben Schüler/-innen für das Zelt Häkeln gelernt. Viele der Mitwirkenden begrüßen ausdrücklich die Idee unseres Bündnisses und die Ziele der Inklusion.
Ausleihen und ausstellen
Wer das Zelt ausleihen und aufstellen möchte, sollte sich bald melden. Die Anfragen häufen sich. Einzelheiten finden Sie hier.
„Es blieb noch manches übrig“ (2.Mose 36, 3-7)
Neulich, am einem Montag im Januar trafen wir uns in Bonn, um die Quadrate zu sichten und sie – in einem schönen Farbverlauf – zum Zusammennäher auszulegen. Die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck sagte an, was zu tun war. Nach und nach befreiten wir die Läppchen aus ihren Kartons. Die Stapel in Rot, Grün, Gelb, Blau, Grau, die wir auf dem Boden sortierten, wuchsen an. Allmählich bildeten sich Zwischenstapel in allen Farbschattierungen. Und die Quadrate schienen immer noch mehr und mehr und mehr zu werden. Eine schier nicht enden wollende Fülle von Material, das in seiner Vielfalt bezaubernd war.
Eine buchstäblich biblische Erfahrung haben wir dabei gemacht. Es war, wie es damals gewesen ist: „Es war übergenug!“
Damals, als während der Wüstenwanderung Mose das Volk aufrief, sich mit Sach-Spenden am Bau eines Zeltes zu beteiligen. Auch jenes Zelt damals war als „Zelt der Begegnung“ gedacht. Es sollte unter allen anderen Zelten der Siedlung ein besonderer Ort werden. Hier ging man hin, um Gott zu begegnen. Ein Heiligtum also.
Die Leute ließen tatsächlich ihre Alltagsarbeit liegen, um dem Aufruf nachzukommen. „Tag für Tag kamen freiwillige Gaben hinzu.“ Bis schon nach kurzer Zeit klar war: „Das Volk bringt zu viele Sachen heran.“ (2.Mose 36,5) Da schickte Mose einen Ausrufer durch die Siedlung und ließ sagen: „Kein Mann, keine Frau soll noch Spenden für die Errichtung des Heiligtums abgeben.“ Da brachte niemand mehr etwas. Was bis dahin eingekommen war, war übergenug, die vorgesehen Pläne auszuführen; es blieb noch manches übrig.“ (2.Mose 36,7)
Und wo mitten in der Wüste all das hergekommen konnte, blauer und roter Purpur, gezwirntes Leinen und gewebtes Leinen, Flachs, Ziegenhaar, rote Widderfelle, feines Leder – das weiß der Himmel.
Lesen sie die Geschichte in der Bibel nach, es lohnt sich! Es ist eine Geschichte darüber, welche Wunder möglich sind, wenn sich alle ihren Kräften nach zusammentun. Und wenn alle von dem abgeben, was sie haben. Dann sind die Ressourcen größer und reicher als man vorher für möglich halten konnte.