An Treppengeländern, Türgriffen und Straßenschildern
Handarbeiten wandern nach draußen. Aus Wohnungen, Schubladen und Schränken hinaus in die Stadt, auf die Straße. Dahin, wo es alle sehen können: „Straßenstrick“. Kleine Wollwerke als Blickfänger am Pfosten eines Straßenschildes, an einem Türgriff oder an einem Stück Treppengeländer.
Wir schließen uns damit an die Urban-Knitting-Bewegung an, einer Form von Street-Art, die es inzwischen in vielen Ländern gibt. Es geht darum, Spuren zu hinterlassen, anderen mitzuteilen: „Ich war hier!“ Es geht darum, den eigenen Weg zu markieren und die Stadt zu „meiner Stadt“ zu machen.
Hier geht es zu unseren Straßenstrick-Fundstücken.
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Öffentlicher Raum
Öffentlicher Raum: Das sind Orte, die für jeden frei zugänglich sind. Dazu zählen neben Straßen, Parks und Plätzen auch öffentliche Verkehrsmittel, Busse und Bahnen. Öffentlicher Raum ist Lebensraum für alle. Teilhabe ist dort – eigentlich – selbstverständlich. Aber viele Menschen sorgen sich, dass sie dort wegen ihrer Besonderheit, ihrer Behinderung, ihres Alters, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Nationalität, ihrer Krankheit abgelehnt werden. Wir hoffen, dass Menschen den Wir-wollen-Vielfalt-Straßenstrick nutzen, um wieder herauszutreten in den öffentlichen Raum. In ihren Raum.
Heimat kritisiert Härte
Weiches und Farbiges kontrastiert beim Straßenstrick mit harten Materialien. Kälte und Härte wird mit Menschlichkeit überkleidet. Ohne das Vorhandene zu beschädigen, wird es dennoch kritisiert. Den vermeintlichen Notwendigkeiten der Funktion und Gleichförmigkeit wird die Sehnsucht nach Wärme, Mitmenschlichkeit, Farbe und Abwechslung entgegen gestellt.
Straßenstrick-Akteure sind fast zärtlich mit den Gegenständen verbunden, die sie bekleiden. Straßenstrick macht ihre Beziehungen zum Lebensumfeld, zum eigenen Stadtteil sichtbar. In Straßenstrickobjekten lassen sich sanfte Gesten der Beheimatung entdecken.