Aus 1000 Quadraten ein Zelt der Begegnung
Aus gehäkelten Quadraten haben wir ein begehbares Zelt erschaffen. Viele Menschen haben sich daran beteiligt. Mit einem kleinen Stück oder vielen. Aus den vielen verschiedenen Stücken wurde die Zelthaut zusammengenäht.
Im Sommer 2013 haben wir zum Häkeln aufgerufen. Fast 4000 Stück sind zusammengekommen. Die vielen und vielfältigen Maschen, Formen, Farben und Muster sind überwältigend.
→ Was uns die Mitwirkenden geschrieben haben, finden Sie hier.
Gemeinschaftsarbeit wurde wanderndes Kunstwerk
Von April 2014 bis Ende 2015 war das Zelt auf Wanderschaft und konnte als mobiles, begehbares Kunstwerk erlebt werden. Das Zelt knüpft an die Urban-Knitting-Bewegung an.
Das „Zelt der Begegnung“ steht für Vielfalt. Es hat für Vielfalt und Inklusion geworben und viele Veranstaltungen begleitet.
Die Zelt-Künstlerin
Die Zeltidee haben wir gemeinsam mit Ute Lennartz-Lembeck erarbeitet. Mit textilen Objekten, darunter auch ein Tipi als Häkel-Kunstwerk, ist die Remscheider Künstlerin überregional bekannt geworden. Ihr Tipi ist in unserem Film zu sehen. WIR wollen VIELFALT führt die von ihr begonnene künstlerische Aktion weiter.
Zelte biblisch
Mit dem Zelt schließen wir auch an ein wichtiges biblisches Symbol an. Die Menschen im Alten Testament lebten vielfach als Zeltbewohner und Nomaden. „Zelt der Begegnung“ wird das Zelt genannt, in dem sich Gott und Menschen während der Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste begegnen. Zelte sind Orte der Gastfreundschaft, der Begegnung und der Zuflucht. Das Zelten ist eine Form der zeitweiligen Niederlassung, auch in fremden Räumen, unter „anderen“, fremden Menschen, auf einer Erde, die wir nicht besitzen. Menschen, die zelten, sind biblisch gesehen auf dem Weg und in Bewegung. Sie leben in Erwartung von Unerwartetem, von Aufbrüchen und Veränderungen.
Zelte heute
Zelte finden sich heute auf Campingplätzen, bei den Pfadfindern, auf Festen im Freien ebenso wie als Zuflucht für Menschen, die aus Katastrophengebieten evakuiert werden müssen. Seit einiger Zeit – nicht nur bei den Revolten im arabischen Raum – schlagen Menschen auf öffentlichen Plätzen ihre Zelte auf, in Europa, in Spanien, in Israel, in den USA und auch in Deutschland. Diese meist jungen Menschen tun das, weil sie sich über die Macht der Finanzmärkte, über Diktaturen und die Aushöhlung der Demokratie empören. Sie tun das, weil sie ihr Recht auf Bildung, auf Arbeitsplätze, auf gesellschaftliche Teilhabe, auf eine menschliche Zukunft einfordern. Oder weil sie auf Ihre Situation als Flüchtlinge in Europa aufmerksam machen wollen, wie 2013 in Berlin.
→ Mehr zum Thema Zelt, Ideen für Veranstaltungen, Theologisches, Biblisches und anderes finden Sie als Download im Begleitheft.