In zahlreichen Berichten vom Kirchentag in Dortmund war im Hintergrund das bunte Häkel-Tipi von Wir wollen Vielfalt zu sehen.

Wir wollen Vielfalt ist auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund. Vor der Westfalenhalle wird das Wir-wollen-Vielfalt-Tipi aufgebaut und in der Messehalle 7, Stand H19, gibt es Informationen, Gespräche – und Erholung für müde Kirchentags-Gäste. Unter dem Motto „Nur viele Falten halten“ können sie sich einen faltbaren Wir-wollen-Vielfalt-Wachstuch-Trinkbecher herstellen. Der kann dann mit einem frischen Schluck Mineralwasser auch gleich ausprobiert werden.

„Unser Haus steht für ein gewaltfreies, demokratisches Miteinander und die Achtung der Menschenwürde, unabhängig von Nationalität, sozialer Herkunft, religiöser Überzeugung und sexueller Orientierung. Das bedeutet für uns, dass Erscheinungsformen von Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung, Verherrlichung oder mangelnder Distanz zum Nationalsozialismus in Form von Aussagen, Kleidung, Symbolen, Tattoos, Schmuck oder Musik in unserem Hause keinen Platz haben.“

(„Textvorschlag für die Hausordnung“ in der Broschüre „Umgang mit Rechtspopulismus“ der Diakonie Deutschland)

Ersetzen Sie das Wort „Haus“ jeweils durch: Bündnis für Inklusion „Wir wollen Vielfalt“! – Passt genauso.

Erstmals hat sich eine evangelische Landeskirche in einer umfangreichen Publikation mit Fragen zur Transsexualität auseinandergesetzt. Mit der soeben erschienenen Handreichung „Zum Bilde Gottes geschaffen. Transsexualität in der Kirche“ will die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) aus bewusst christlicher Perspektive heraus einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen in ihrer Vielfalt wahrgenommen und Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung beendet werden. In Deutschland sind Schätzungen zufolge mehr als 100.000 Menschen transsexuell.

Auf 40 Seiten zeigt die Broschüre theologische Grundlinien auf, weist auf neueste Erkenntnisse der Hirnforschung sowie medizinische und rechtliche Aspekte hin und lässt Betroffene selbst zu Wort kommen. Dabei liegt der Fokus auf der biblischen Schöpfungsgeschichte, die auf die Vielfalt des Lebens hinweist. Es gibt einen ausführlichen Beratungsteil und praktische Tipps.

Die Handreichung soll „neue und vielleicht auch ungewohnte Perspektiven eröffnen, Wissen über Geschlechter und dazugehörige Prozesse, Phänomene und Theorien vermitteln und Handlungsimpulse zur Gestaltung einer ‚Kirche für alle‘ geben“.

www.unsere.ekhn.de/transsexualitaet

(Quelle: www.relaisstation.de)

Die Gelsenkirchener Initiative „Einmischen. Demokratie leben.“ hat die Idee der Vielfalter mit dem Gedanken der Schlüsselbänder verbunden: Vielfalter für eine offene Gesellschaft. Claudia Ferda hatte dazu eingeladen, bunte Papier-Vielfalter herzustellen und sie in der Stadt zu verbreiten. Sie schreibt:

„Das Nebeneinander von verschiedenen Aktionen (Vielfalter im öffentlichen Raum, Angebot zum Falten, Gespräche im Bildungszentrum, ein Vielfalter-Schaufenster in der Innenstadt und die Presseberichte) hat unserer gut 3-wöchigen Aktion einige Aufmerksamkeit verschafft.“ Gut so!

Auf der Webseite der Stadtbibliothek Gelsenkirchen gibt es eine Falt-Anleitung für die Vielfalter.

Franziska von Gadow und Susanne Knaut wünschen dem „Team“ von Wir wollen Vielfalt – und das sind ja letztlich alle Vielfalts-Begeisterte – „ein frohes Weihnachtsfest und für das neue Jahr viele neue gute Ideen“. Die beiden haben für den Adventsmarkt Walzenmühle in Flensburg 260 Schlüsselbänder genäht und zugunsten der Flüchtlingshilfe Flensburg verkauft.